Psychiatrische Genetik

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Von-Siebold-Straße 5, 37075 Göttingen

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In der klinisch-genetischen Forschung arbeiten Grundlagenforscher wie Genetiker und Epidmiologen mit Medizinern in der klinischen Praxis eng zusammen. Bisher hat sich die Forschung vor allem auf Diagnosegruppen konzentriert, also darauf, ob zum Beispiel jemand eine Schizophrenie oder bipolare Störung hat. Für den Patienten, seine Angehörigen und den Arzt ist aber die Frage, wie jemand auf eine Therapie anspricht oder wie sich die Symptomatik über die Zeit ändert von viel größerer praktischer Relevanz als die Einordnung in eine Diagnosegruppe. Daher wollen wir im Rahmen der von der DFG geförderten Klinischen Forschergruppe 241 "Genotyp-Phänotyp-Beziehungen und die Neurobiologie des longitudinalen Psychoseverlaufs" die Behandlung von Patienten mit einer schizophrenen und bipolaren Erkrankung über einen längeren Zeitraum untersuchen.

Wir interessieren uns dabei besonders für mögliche genetische und neurobiologische Determinaten des Verlaufs. Die Erkenntnisse dieser Forschung sollen klären, warum es unter den bisherigen Behandlungsstrategien zu Rückfällen kommt und warum einzelne Patienten auf bestimmte Behandlungsverfahren nicht ansprechen.

Diese Fragen möchten wir gemeinsam mit Partnern in der Region untersuchen, wofür wir das "PsychoseZentrum Niedersachsen in Göttingen (PZNG)" eingerichtet haben. Hierin arbeiten wir intensiv mit den psychiatrischen Lehrkrankenhäusern der Universitätsmedizin Göttingen in Niedersachsen, Nordhessen und Bremen zusammen, um große Patientenkohorten für diese Forschung zu erreichen. Die gewonnenen Biomaterialen, zum Beispiel DNS oder Proteine, werden in einer modernen Biobank so aufbewahrt, dass sie der Wissenschaft für die Bearbeitung möglichst vieler Fragestellungen auch noch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten zur Verfügung stehen.

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Stand:
18.12.2013